Vor einiger Zeit stellte ich die Continental Football League (COFL) vor. Der Versuch aus den 60er Jahren, eine NFL/AFL-Konkurrenz zu etablieren, die deutlich scheiterte. Immerhin lebte sie länger als viele andere Versuche. Wie dem Versuch der 70er Jahre. Dabei hatte die World Football League große Pläne! Wie so viele andere…
Die World Football League
Der Gründer Gary Davidson war in dieser Rolle nicht gänzlich unerfahren. Er, geboren am 13. August 1934, war ein Geschäftsmann aus Kalifornien und hatte zuvor die American Basketball Association (ABA) und die World Hockey Association (WHA) mitgegründet. Diese Ligen konnten zwar auch nur bis in die 70er überleben, hatten aber letztlich einen nennenswerten Einfluss auf die NBA und NHL.
Im Falle der ABA ist bspw. die Einführung des 3-Punkte-Wurfs in der NBA 1979 auf diese Liga zurückzuführen. Acht aktuelle NBA-Teams haben Wurzeln in der Liga, unter anderem die San Antonio Spurs, Indiana Pacers oder die New York Nets. Die WHL war als Konkurrent zur NHL sehr aggressiv unterwegs, Legenden wie Wayne Gretzky, Gordie Howe und Mark Messier spielten in der Liga. Gretzky und Messier debütierten dort mit 17, da in der NHL zu dieser Zeit keine U20-Spieler unter Vertrag genommen wurden. Howe war zum Start bereits 45, spielte aber noch bis ins Alter von 51 Jahren in der WHL. Und danach noch mal ein Jahr in der NHL. Heute haben die Teams aus Colorado, Carolina, Arizona und Edmonton Wurzeln in der Liga.
Warum also nicht noch ein Versuch? Zumal es 1973 mit WHA und ABA vergleichsweise gut aussah (wenn man über die wacklige finanzielle Situation hinweg sah).
Die Gründung oder „Drei NFL Spieler zum Preis von Zehn!“
Am 2. Oktober 1973 präsentierte Davidson die Hauptinvestoren, die er – ganz im amerikanischen Stil – Gründungsväter nannte. Darunter Howard Baldwin, der später die Pittsburgh Penguins bis zu deren Bankrott 1998 besaß und der kanadische Filmproduzent John F. Bassett, der später nochmal in einer solchen Liga mitwirken sollte.
Eigentlich war geplant die Liga erst 1975 an den Start zu bringen, damit sich die Franchises entsprechend vorbereiten konnten. Doch am Ende kam alles anders. Im Frühjahr 1974 bahnte sich im Football ein massiver Streik an. Sowohl die Spieler von NFL als auch der kanadischen CFL drohten mit der Arbeitsniederlegung und machten selbige dann auch im Juli wahr. Ein Traum für Davidson und seine Investoren. Sie hatten die komplette Aufmerksamkeit der Medien auf ihrer Seite und konnten zusätzlich versuchen die NFL-Spieler zu sich zu holen. Da die NFL-Gehälter im Vergleich zu den anderen Big 4 Ligen ziemlich niedrig waren, auch daher der Streik, hatten finanzstarke Investoren natürlich gute Argumente auf ihrer Seite.
Viele NFL-Spieler wurden mit „Future Contracts“ ausgezeichnet, waren also nach ihrem NFL-Vertragsende dann bei einem WFL-Team unter Vertrag. Running Back Calvin Hill, 4-facher Pro Bowler und Super Bowl Sieger 1972 mit den Dallas Cowboys, zog es nach Hawaii, 49ers Star Tight End Ted Kwalick hatte ebenfalls dem Inselteam sein Wort gegeben. Auch MVP Quarterback Ken Stabler, der schon einen Ausflug in die COFL hinter sicht hatte, war sich mit den Birmingham Americans einig. Ende Juni 1974 waren etwa 60 NFL-Spieler mit aktuellen oder zukünftigen WFL-Verträgen ausgestattet.
Die WFL-Teams zum Start im Überblick
Eastern Division: Florida Blazers, New York Stars, Philadelphia Bell, Jacksonville Sharks
Central Division: Memphis Southmen, Birmingham Americans, Chicago Fire, Detroit Wheels
Western Division: Southern California Sun, The Hawaiians, Portland Storm, Houston Texans
Blicken wir nun auf die einzelnen Teams und ihre Gründung. Eine Ansammlung der Absurditäten.
Washington Capitals Ambassors Blazers of Baltimore…was?
Manche Teams hatten schon vor dem Start so manche Verwandlung oder Relocation hinter sich. Die Florida Blazers waren eigentlich die Washington Capitals…bis man merkte, dass das im gleichen Jahr gegründete NHL Team die Rechte an dem Namen schon sicher hatte. Danach war das Team die Baltimore-Washington Ambassadors und kurz darauf nur noch die Washington Ambassadors. Um die Baltimore Colts-Legende Johnny Unitas als Head Coach für die Liga zu gewinnen ging das Team dann doch wieder nach Baltimore. Doch Unitas lehnte ab…im Gegensatz zu Jack Pardee, langjähriger Linebacker der Los Angeles Rams. Dieser hatte gerade in Washington seine Karriere beendet, also wanderte das Team wieder in die Hauptstadt. Doch von dort ist es noch ein weiter Weg nach Florida?
Da die Washington Ambassadors kein passendes Stadion fanden wurden sie nun zu den Virginia Ambassadors. Zu diesem Zeitpunkt geriet dann auch der Besitzer, E. Joseph Wheeler in finanzielle Probleme. Mit Unterstützung von Gary Davidson wurde die Franchise an einen neuen Besitzer verkauft. Dieser verfrachtete das Team nach Florida und wollte die Orlando Suns ins Rennen werfen. Das gefiel aber den Southern California Sun nicht und so wurde das Team…endlich…die Florida Blazers. Grundgütiger! Diese Rundreise entlang der Atlantikküste fand in nicht mal 9 Monaten statt.
Washington Capitals → Baltimore-Washington Ambassadors → Washington Ambassadors → Baltimore Ambassadors → Washington Ambassadors → Virginia Ambassadors → Orlando Suns → Florida Blazers
Heimatlos in New York City
Auch für die New York Stars war der Begriff Relocation nichts unbekanntes. Sie waren ursprünglich als Boston Bulldogs geplant, ehe es in den Big Apple ging. Doch auch hier ging es steinig los, denn New York hatte kein großes geeignetes Stadion. Das Yankee Stadium war wegen eines umfassenden Umbaus bis 1976 gesperrt, das Shea Stadium war mit Giants, Jets, Mets und Yankees an der Belastungsgrenze und das Giants Stadium befand sich noch im Bau. Nachdem Verhandlungen zwischen WFL und der Columbia University um das 32.000 Plätze große Baker Field scheiterten, blieb nur noch das Downing Stadium. Ein halb verfallenes Stadion mit 22.000 Plätzen aus den 30er Jahren in dem 1974 das bald schillernde Fußballteam der New York Cosmos kickte.
Zum Zustand des Stadions eine Anekdote aus dem Fußball: Als Pelé 1975 zu Cosmos wechselte war der Rasen in einem desolaten Zustand und man entschied sich dazu, die kahlen Flächen mit grüner Farbe anzusprühen. Pelé wusste davon nichts und wollte nach dem ersten Spiel sofort kündigen. Er dachte die Grünen Flecken auf seinem Körper wären ein gefährlicher Pilz.
Dieses Stadium war das große Problem der New York Stars. Die Beleuchtung ließ Teile des Feldes im Dunkeln, Pressebereiche waren nicht existent und die sanitären Anlagen gaben regelmäßig den Geist auf. Der Fernsehpartner der WFL weigerte sich schon bald Spiele zu übertragen. Am 24.9.74, Woche 13 von 20, bestritten die Stars vor 4220 Zuschauern (nicht ihr Negativrekord…) das letzte Heimspiel. Knapp zwei Wochen später war die Franchise nach Charlotte, North Carolina umgezogen und blieb dort bis zum Ende der Liga. Nun waren es die Charlotte Hornets, gleichnamig mit dem in den 80ern gegründeten NBA-Franchise.
Volle Stadien dank Gratiskarten
Die Philadelphia Bell waren zur Abwechselung ein Team, dass ohne Relocation ausblieb. Aber auch hier war der Start nicht ganz normal… Die Franchise führte John B. Kelly. Er war ein erfolgreicher Leichtathlet und Bruder von Grace Kelly, der damaligen Fürstin von Monaco. Die Bell startete als vermeintlich populärstes Team der WFL. 55.534 Anwesende im ersten Spiel, 64.719 im zweiten. Da staunte sogar die NFL, denn die Philadelphia Eagles hatten ebenfalls einen Schnitt um 60.000 Zuschauer. Doch wenig später zeigte sich der Haken an der Sache.
Um die Zahlen nach oben zu treiben wurden große Kontigente unter der Hand an Firmen verkauft, welche die Tickets dann verschenkten. Letztlich hatte man im ersten Spiel 13.855 und im zweiten Spiel gar nur rund 6.200 zahlende Zuschauer gehabt. Und selbst die hatten in den meisten Fällen Preise weit unter dem eigentlichen Wert bezahlt. Zu Spiel drei waren es dann nur noch knapp über 12.000 Anwesende. Ein bekannter Name, der damals bei der Philadelphia Bell spielte war Vince Papale, die Symbolfigur für den Fan, der es in die NFL schafft. Er war in beiden Jahren ein herausragender Special Teamer, was dafür sorgte, dass er es 1976 mit 30 zu den Eagles schaffte. Ohne zuvor College Football gespielt zu haben.
Die Jacksonville Sharks starteten wie die Bell vermeintlich verfolgreich. 18.000 Dauerkarten, 59.112 Zuschauer im ersten Spiel. Doch auch hier war vieles geschönt. Über 40.000 Karten der ersten beiden Spiele waren gratis und die anderen wurden ebenfalls mit extremen Rabatten verkauft. Dazu kam dann auch noch Pech dazu, denn im Auftaktspiel, landesweit übertragen, gab es einen größeren Stromausfall. Im September sah es finanziell immer schlechter aus. Ein Verkauf der Franchise nach New York (die gerade dabei waren ihre Franchise zu verlieren – clever!) scheiterte knapp und die WFL übernahm die Kontrolle. Zu dem Zeitpunkt warteten die Spieler seit Wochen auf ihr Gehalt und hatten einen Streik angekündigt. Die Liga beglich diese ausstehenden Kosten und die Sharks hatten ein letztes Spiel in Anaheim, bevor die Franchise nach 14 Wochen eingestampft wurde.
Ein kanadisches Team in Tennessee
Auch die Memphis Southmen hatten einen chaotischen Start. Ursprünglich sollten sie die Toronto Northmen sein, doch zum Schutze der Canadian Football League wurde 1974 der Canadian Football Act verabschiedet. Demnach darf keine in den USA ansässige professionelle Football Liga mit der CFL in Konkurrenz treten. Auf diese Entscheidung wurde sich auch bei späteren Ligen noch berufen. Bassett, Besitzer der Toronto Northmen/Memphis Southmen versuchte in der United States Football League (USFL) 1983 ein Team in Hamilton, Ontario zu installieren. Auch die NFL kam mit diesem Passus in Kontakt, da es immer wieder Überlegungen über eine Franchise in Toronto gab und die Buffalo Bills einzelne Spiele dort austrugen.
Die Northmen wurden also Southmen, der Name setzte sich aber nie durch. Das Team zog zwar mit die meisten Zuschauer der Liga an, doch diese nannten ihr Team selbst „Memphis Grizzlies“ – das Logo erklärt warum.
Die Patriots der WFL
Die Birmingham Americans waren ein Erfolg. Naja, in Teilen. Sie spielten im Legion Field, einem rennomierten College Stadion, hatten den höchsten Zuschauerschnitt und gewannen nach einem 10-Siege Saisonstart den Titel. Der Erfolg hatte aber zu viel gekostet, denn das Team lebte weit über seinen Verhältnisse, lockte besonders aggressiv NFL-Spieler zu sich. Anfang 1975, vor dem Start der 2. Saison, wurde die Franchise dicht gemacht. Die Americans wirken ein wenig wie die Showtruppe der WFL. Erfolgreich, aber auch sehr auf Schlagzeilen aus. Im Draft von 1974 wählten sie in der 40. und letzten Runde zum Amüsement der Anwesenden Richie Guerin. Guerin war damals ein erfolgreicher NBA-Spieler und später auch -Coach bei den Atlanta Hawks.
Deutlich scheiterte dagegen Chicago Fire. Deren Besitzer Thomas Origer erhielt damals als erstes eine Franchise-Lizenz und konnte die ersten NFL-Spieler unter Vertrag nehmen. Fire durfte im Soldier Field antreten und startete sportlich sehr gut, 7 Siege aus den ersten 9 Spielen. Das Publikumsinteresse blieb solide um 30.000, doch ab dem 7.9.74 trat die große Depression ein. Chicago verlor alle folgenden 10 Spiele, die finanzielle Situation wurde dramatisch. Negativer Höhepunkt war das letzte Spiel. Besitzer Origer, vom hohen finanziellen Schaden verägert, weigerte sich die Reise zum letzten Saisonspiel in Philadelphia zu bezahlen und so wurde das Spiel mit 2:0 für die Bell gewertet. Die Fire Franchise wurde kurz darauf abgewickelt.
Der Name „Chicago Fire“ tauchte aber immer wieder auf. Die Anlehnung an die städtische Feuerwehr, wurde dieser Name in den 80ern erneut bei einem Football Team der American Football Association genutzt. Gegenwärtig kennt man ihn vielleicht vom Fußball. Das Major League Soccer-Franchise der Stadt heißt seit 1997 Chicago Fire.
Detroiter Debakel
Das totale Debakel gab es in Michigan. Die Detroit Wheels hatten auf dem Papier ein gutes Konzept. Das Team wurde unter anderem von Musikern wie Marvin Gaye und erfolgreichen Geschäftsleuten finanziert. Auf dem Papier. Tatsächlich war Detroit eine der knausrigsten Franchises, führte strikte Gehaltsgrenzen von 10.000 $ pro Spieler (im Jahr!). Dies führte dazu, dass die Wheels fast keinen im Draft gewählten Spieler verpflichten konnten. Dabei hatten sie mit DE Ed „Too Tall“ Jones und TE Randy Grossman zwei spätere Super Bowl Sieger auf der Liste gehabt. Diese hatten aber schnell jedes Interesse an der WFL verloren. Wie in New York fand sich auch in Detroit keine Spielstätte. Die Lions machten Druck um das Team aus dem Tigers Stadium fern zu halten und der Pontiac Silverdome stand noch nicht.
Am Ende mussten die Wheels im 15.500 Zuschauer fassenden Rynearson Stadium spielen, weit außerhalb von Detroit. Ein Stadion ohne Flutlicht, nicht auf Fernsehübertragungen ausgelegt. Ein späteres Spiel wurde dann sogar nach Kanada ausgelagert, konnte aber auch dort nur 5.000 Zuschauer anlocken. Eine dauerhafte Verlagerung nach Ontario wurde durch den bereits zuvor verabschiedeten „Canadian Football Act“ verhindert. Dieses eine Spiel war übrigens das einzige der WORLD Football League, welches nicht auf US-Boden ausgetragen wurde.
Die Franchise zerfiel Mitte der Saison, bereits früh spielten Spieler nur noch für einen Bruchteil des kleinen Gehalts und auch die vertraglich vereinbarten Versicherungen entpuppten sich als wertlos. Wäschereien gaben wegen unbezahlter Rechnungen die Trikots nicht mehr raus, Spieler mussten in WGs zusammenziehen um Ausgaben zu minimieren. Die hauptverantwortlichen Geldgeber hatten sich aus dem Staub gemacht. Bei einem Spiel in Philadelphia Ende August weigerten sich die Spieler anzutreten, nachdem festgestellt wurde, dass keinerlei medizinisches Equipment vorhanden war. Erst eine Spende gängiger Materialien wie Tape sorgte dafür, dass man doch antrat.
Sportlich war Detroit auch jenseits von allem, bei einem Record von 1-13 war Anfang Oktober Schluss. Zuvor scheiterte die Suche nach einem neuen Standort ebenso wie die Versuche des Autokonstrukteurs John DeLorean das Team in Detroit zu halten.
Western Division: Die zwei vielleicht normalsten Teams?
Die Southern California Sun waren beinahe schon langweilig im positiven Sinne. Die Zuschauerzahlen blieben 1974 konstant über 20.000 und sportlich lief es auch. Am schrägsten war noch die ungewöhnliche Farbenkombination aus Jersey in Magenta und Beschriftung in Orange. Aber auch dieses Team hatte finanziell zu kämpfen. Das Divisions-Playoff gegen The Hawaiians ging verloren, da drei ihrer größten Talente wegen ausbleibender Gehaltszahlungen nicht antraten.
Das einzige Profi Football Team der hawaiianischen Geschichte war auch vergleichsweise unspektakulär unterwegs. Der Name, ohne Stadtbezug, sorgte allerdings oft für Verwirrung und manche Medien nannte das Team Hawaii Hawaiians. Zudem meinte die WFL hier besonders stark die NFL attackieren zu können. Das Team spielte Sonntags parallel zur NFL – eigentlicher WFL Spieltag war Mittwoch. Die Zuschauerzahlen waren allerdings schlecht und das Sonntags-Experiment endete schnell. Dennoch konnte sich das Team bis zum Ligaende halten.
Portland Storm war ursprünglich in New York beheimatet, doch als sich die New York Stars ankündigten, verlegte man die Mannschaft ans gegenüberliegende Ende des Landes, nach Portland in Oregon. Zuvor waren aber mehrere Relocations gescheitert, denn der neue Besitzer versuchte erfolglos das Team in Mexico City und Salt Lake City unterzukriegen, bevor es dann, recht kurz vor Saisonstart, nach Oregon kam. Diese Probleme sorgten dafür, dass man kaum erfahrene Spieler für sich gewinnen konnte und hauptsächlich mit Rookies antrat – auch im Coaching Staff. Einer dieser Rookies machte später noch groß Karriere, Marty Schottenheimer. Er hatte in der WFL seinen ersten Trainerjob als Linebackers Trainer. Später war er bei diversen NFL Teams Head Coach, führte vor allem die Chiefs und Browns mehrfach in die Playoffs.
Portland startete schlecht ins Jahr und konnte nur ein Mal mehr als 20.000 Zuschauer in ihr kleines Stadion locken. Das Geld ging schnell aus und Spieler waren öfters auf Lebensmittelspenden von Fans angewiesen. Die letzten Saisonspiele standen zweitwese auf der Kippe und die Mannschaft trat erst an, nachdem der Besitzer, Robert Harris, eine Zahlung über 50.000 $ garantiert hatte. Wie wenig so eine Garantie zählen kann erfuhren die Spieler danach: Das Geld wurde nie ausgezahlt. Portland machte Ende der Saison dicht und wurde für die kommende Saison in Portland Thunder umbenannt.
Die ersten Texans
Moment, was? Ja, tatsächlich gab es schon 1974 ein Football Team mit diesem Namen Houston Texans, auch wenn es keinerlei Verbindungen zur heutigen NFL-Franchise gibt. Wie das örtliche NFL Team, damals die Houston Oilers, spielte man im Astrodome, konnte diesen aber kaum füllen. Im September, wie bereits bei sehr vielen Teams, endete das Texas-Kapitel und die Mannschaft wurde nach Shreveport, Louisiana verlegt. Aus Texans wurden Steamers. Basis der Franchise war laut ein „Play now, pay later“-Programm. Man kann erahnen, dass vor later noch ein „much“ hinzukam, wenn denn überhaupt gezahlt wurde…
Ein kurioser Name dieser Zeit ist Larry King. Der spätere Fernsehstar, eine absolute Ikone im US-Fernsehen, kommentierte Spiele der Steamers in den örtlichen Medien. Kein neuer Job für ihn, denn in den frühen 70ern arbeitete er bereits bei Spielen der Miami Dolphins als Experte.
In Teil zwei dieser WFL-Aufarbeitung geht es dann um das zweite und letzte Jahr der Liga und den Einfluss auf die Geschichte des Footballs.