Franchise Quarterback oder Baustelle? Ein Überblick – NFC South

Die vorletzte Division der Reihe steht an. Es geht in die AFC South mit Tom Brady und den Tampa Bay Buccaneers.

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Die Situation um Tom Brady ist vermutlich nicht so interessant, aber ansonsten bietet die Divison viel Spekulationspotential. Wird Matt Ryan noch eine weitere Saison spielen oder machen die Falcons noch einmal einen klaren Cut? Wie gehen die Saints mit ihrer Quarterback Situation um? Und die Panthers gibt es ja auch noch. Zu der Situation dort könnte ich Romane schreiben und habe ich dieses Jahr teilweise auch schon in anderen Formaten. Aber kommen wir nun zu den Details.

Quarterback 1: Matt Ryan

Quarterback 2: Josh Rosen

Quarterback 3: Feleipe Franks

Aktuelle Situation

Matt Ryans Saisonstart war erschreckend und es stellte sich die Frage, ob Ryan noch bereit für die NFL ist. Im Laufe der Saison wurde es zwar besser, aber fitter wird Matt Ryan auch nicht mehr. Insofern erwarte ich hier keine großartigen Leistungssteigerungen mehr, sondern eher mit einem weiteren Leistungsabfall und dann wird Ryan irgendwann zu einem entsprechendem Problem. Es kann sicherlich einiges über das Scheme aufgefangen werden und Spieler, wie Patterson oder Pitts helfen hier. Im Idealfall kann Ryan noch ein durchschnittlicher Quarterback sein, aber viel mehr würde ich hier nicht mehr erwarten. Ob das bei dem Rest des Kaders für mehr reicht? Ich bezweifel es und hier sollten sich die Verantwortlichen auch nicht vom Record täuschen lassen.

Prognose

Matt Ryan zu entlassen ist eigentlich kaum eine Option, wenn die nächste Saison einen sportlichen Wert haben soll. Sowohl bei Trade, als auch bei Entlassung liegt der Deadcap bei ca. 40 Millionen Dollar und würde damit ein großes Loch reißen. Vor allem ist dann ja auch noch kein neuer Quarterback da. Des Weiteren darf man auch Ryans Status in Atlanta nicht vergessen. Ich gehe daher davon aus, dass Ryan auch nächste Saison noch bei den Falcons ist und eine Trennung erst nach der nächsten Saison (mit einem Deadcap von 15 Millionen Dollar) erfolgen wird (und als evtl. Rücktritt?).

Quarterback 1: Sam Darnold

Quarterback 2: Cam Newton

Quarterback 3: P. J. Walker

Aktuelle Situation

Die Situation der Panthers ist bescheiden. Wie bereits in der Einleitung geschrieben könnte ich hier Romane über Matt Rhule und die Panthers schreiben, aber ich versuche mich mal möglichst kurz zu fassen.

Der Trade von Sam Darnold war eine Katastrophe mit Ansage. Ich möchte hier auch gar nicht auf den Preis eingehen, aber rein sportlich hat es einfach keinen Sinn ergeben. Im letzten Jahr hatten die Panthers mit Teddy Bridgewater einen guten Game Manager, der seine klaren Grenzen hatte. Es war klar, dass er nicht die dauerhafte Lösung sein wird und die Panthers die Augen weiter offen halten. Sich dann aber mit Darnold einen Spieler zu holen, der bei den Jets krachend gescheitert ist und darüber hinaus auch direkt die 5th Year Option zu ziehen ist katastrophal. Haben die Verantwortlichen wirklich erwartet hier ein Upgrade zu verpflichten? Wenn man Matt Rhule so hört, dann scheinbar schon. Nun sind drei Picks weg und der Cap Space nächstes Jahr mit 18 Millionen belastet.

Nun zum sportlichen Teil. Sam Darnold hat diese Saison erneut bewiesen, dass er kein Starting Quarterback in der NFL ist. Ebenso war die Rückkehr von Cam Newton zwar eine Feel-Good-Story, aber rein sportlich hat Newton nichts gezeigt, was eine längere Verpflichtung sinnvoll macht. Dazu dann einen Head Coach, der scheinbar auswürfelt, wer grade als Quarterback starten soll. Ich kann verstehen, dass Matt Rhule mit der Quarterback Situation nicht glücklich ist, aber durch einen ständigen Wechsel erreicht er auch nichts. Höchstens schreckt er potentielle Quarterbacks ab. Mich würde es auf jeden Fall abschrecken, wenn ich kein Top 5-10 Quarterback wäre und meinen Platz sicher habe.

Prognose

Die Panthers werden in der Offseason versuchen aggressiv eine Lösung auf Quarterback zu finden. Es könnten einige sehr gute Veterans (Rodgers, Watson, Wilson etc.) zur Verfügung stehen und Matt Rhule wird versuchen einen davon von Carolina zu überzeugen. Klappt dies am Ende nicht, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass die Panthers im Draft einen Quarterback holen. Damit könnte sich auch Rhule mehr Zeit erkaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Darnold als Starting Quarterback in die Saison geht sollte unwahrscheinlich sein. Matt Rhule traue ich inzwischen aber alles zu.

Quarterback 1: Taysom Hill

Quarterback 2: Trevor Siemian

Quarterback 3: Ian Book

Quarterback 4: Jameis Winston

Aktuelle Situation

Die Saints hatten mit Jameis Winston eine gute Lösung gefunden und mit ihm hätten sie die Playoffs auch erreicht, da bin ich mir sicher. Durch seine Verletzung kamen erst Trevor Siemian und dann Taysom Hill zum Einsatz und die Leistung war okay, aber mehr auch nicht. Eine langfristige Lösung sind beide in jedem Fall nicht und Winstons Vertrag läuft aus. Insofern stehen die Saints aktuell ohne Starting Quarterback für die nächste Saison da. Mit Ian Book wurde bereits in der letzten Saison ein Quarterback gedraftet, der aber bei seinem Einsatz auch nicht überzeugen konnte. Es war zwar nur ein Spiel, aber als Starter in der neuen Saison kann und sollte er nicht eingeplant werden.

Prognose

Durch die Verletzung besteht vielleicht die Möglichkeit Winston noch einmal günstig zu halten, da die Saints auch weiterhin in der Cap Hölle unterwegs sind. Aktuell wären sie mit ca. 60 Millionen Dollar über dem Cap, also muss gespart werden. Große Sprünge sind somit nicht drin und daher ist die Verpflichtung einer der Top Quarterbacks definitiv nicht realistisch. Ich gehe davon aus, dass Winston keine großen Angebote bekommt und die Chance bei den Saints durchaus zu schätzen weiß. Daher würde ich hier von einer Verlängerung ausgehen, eventuell auch sogar über 2-3 Jahre und einer Verschiebung des Caphits in die letzten Jahre. Mit Winston haben die Saints durchaus Chancen weiter oben mitzuspielen, da der Kader weiterhin stark ist.

Quarterback 1: Tom Brady

Quarterback 2: Blaine Gabbert

Quarterback 3: Kyle Trask

Aktuelle Situation

Tom Brady ist einfach ein Phänomen. Man kann von ihm halten, was man will, aber sportlich gibt es wenig auszusetzen. Natürlich profitiert er auch von den enorm guten Umständen in Tampa Bay, aber seine Leistungen sind auch gut. Grade in dem Alter sind sie sogar herausragend, wenn man sieht, wie schwer sich andere ältere Quarterbacks tun. Brady wird auch nicht zu unrecht in den MVP Diskussionen genannt, auch wenn ihn vermutlich die zuletzt etwas schwächeren Auftritte einige Stimmen gekostet haben. Er ist auch diese Saison mindestens ein Top 10 Quarterback der Liga und ich würde mich auch nicht dagegen wehren, wenn er in den Top 5 eingeordnet wird.

Prognose

Die Situation für Brady wird in der nächsten Saison auf jeden Fall schwieriger. Die Verträge von Godwin, Jensen und Gronkowski laufen zum Beispiel aus. Dazu die Entlassung von Brown. Es ist zwar durchaus Cap Space (ca. 27 Mio. Dollar) vorhanden, aber alle Spieler werden sicherlich nicht gehalten werden. Dazu stellt sich jedes Jahr die Frage, wie gut Brady noch sein kann. Bislang hat er alle Kritiker Lügen gestraft und jedes Jahr seine Leistung gebracht. Ich bin gespannt, wie lange er das Niveau noch halten kann. Klar ist, dass Brady auch nächstes Jahr der Starter bei den Buccs sein wird. Nichts deutet auf ein Karriereende hin.

Wie steht es um die NFC South?

Alle vier Teams haben keine langfristige Lösung auf Quarterback. Zugegeben im Falle der Buccaneers handelt es sich um Luxusprobleme. Die Saints werden sich wohl die nächsten Jahre mit einer Übergangslösung zufrieden geben, bis das Konstrukt endgültig zusammenbricht. Bei den Panthers ist die Situation absolut offen und es würde mich nicht wundern, wenn nächstes Jahr ein zweiter Top 10 Quarterback in der NFC South spielt. Die Falcons sollten die Chance nutzen und im Draft überlegen, ob sie einen Nachfolger für Ryan finden können. Dieser könnte in 2-3 Jahren, wenn Brady vielleicht seine Karriere beendet hat, die Kontrolle über die NFC South übernehmen. Vier Teams und vier unterschiedliche Situationen. Spannend bleibt es auf jeden Fall.

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