Recap Week 5 – Patriots @ Texans

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Lesezeit: 4 Minuten

Die Texans sind wirklich schwer zu greifen. Das Spiel gegen die Bills war das vielleicht schlechteste der Teamgeschichte, so dass ich niemanden einen Unfall-, ähm, Spielbericht antun konnte. Ganz besonders mir selbst nicht. Und dann spielte man in dieser Woche gegen eine gute Patriots-Defense und Trainerfuchs Belichick über weite Strecken richtig gut. 

Ich war selten so zufrieden mit einer Niederlage. Die Leistung des Teams stimmte und auch Davis Mills sah wie ein kompetenter Quarterback aus. Am Ende haben Fehler bei den Special Teams und schlechtes Zeitmanagement den Sieg verschenkt. Aber der Reihe nach…

Statistikhighlights

Auch, wenn er mit dem einen oder anderen Wurf Glück hatte, konnte Mills alles in Allem eine unglaublich starke Performance abliefern. Er ist der einzige Rookie Quarterback, der gegen die von Belichick trainierten Patriots 300 Passing Yards und 3 TDs auflegen konnte. Der einzige andere Rookie-QB mit 3 TD-Pässen gegen Belichick ist Russell Wilson.

Spielverlauf

Erste Hälfte

Die Texans Offense startete bewusst langsam in das Spiel, um Davis Mills eine gewisse Sicherheit zu geben. Das Ergebnis war ein 18 Spielzüge langer Drive, der in einem TD-Pass auf Auclair endete und über 10 Minuten dauerte. Dieser Angriff geht als der längste in die Franchisehistory ein. Leider erwischte die Defense keinen so guten Start, denn die Patriots konnten direkt im Gegenzug den ersten Opening Drive TD der Saison erzielen. Zwei Plays später fand Mills mit einem sehr riskanten Pass Chris Moore für einen 67 Yards TD. Da alle drei Extrapunkte verschossen wurden, ergab das einen 12:6 Zwischenstand. 

Die Patriots marschierten auch beim nächsten Angriff das Feld herunter. Diesmal konnte die Texans Defense allerdings in Person von Terrance Mitchell einen Fumble, in alter Charles „Peanut“ Tillman Manier, an der Goalline erzwingen. Die Texans hatten gehöriges Glück, dass die Schiedsrichter den Call on the Field (TD) aufgrund der uneindeutigen Kamerabilder zurücknahmen. Der folgende lange Drive brachte leider nur ein Field Goal ein, da Matt Judon Mills gleich zweimal in der Redzone sacken konnte. Zudem blieb noch genug Zeit auf der Uhr, um den Patriots ebenfalls noch ein Field Goal zu ermöglichen. Somit ging es mit 15:9 in die Pause.

Zweite Hälfte 

Die Defense hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit ihre starke Phase. Lonnie Johnson fing gleich beim zweiten Spielzug einen Pass von Mac Jones ab. Es ist seine zweite Interception in dieser Saison. Nur weitere zwei Plays später packte Tim Kelly das Trickbuch aus. Der aufgerufene Flea Flicker funktionierte perfekt und Mills fand Conley für einen 37-Yards-TD. Der nächste Patriots Drive endete dann im ersten Punt des Spiels. Zwischenstand: 22:9.

Beim nächsten Angriff der Texans gab es dann eine Schlüsselszene, nach der das Spiel zu Gunsten von New England kippte. Bei 4th and 2 an der eigenen 36 Yards Linie schickte Culley das Punt-Team aufs Feld. Cam Johnston stellte sich aber in der Shotgun auf, um einen Fake-Punt anzutäuschen, ließ sich dann aber etwas zurückfallen, um doch zu kicken. Dadurch war er aber so nah an den Blockern, dass er einen von ihnen am Helm traf und der Ball an der Line of Scrimmage ins Seitenaus ging. 

Ab hier konnten die Patriots bei jedem Drive punkten, zuerst zwei Field Goals, dann einen TD zum Ausgleich. Mac Jones fand vor allem seine TEs immer wieder zwischen den Zonen. Die Texans hatten dagegen ihren Rhythmus komplett verloren. Zwei weitere Punts, sowie ein Missed Field Goal waren die Resultate. Leider ließ Culley hier auch die Aggressivität aus dem ersten Durchgang vermissen, wo er noch mehrere 4th Downs erfolgreich ausspielen ließ. Ich kann mir nicht erklären, woher seine Überzeugung kam, dass Fairbairn nach mehreren versammelten Kicks aus 56 Yards treffen würde. 

Beim entscheidenden Field Goal Drive der Patriots führten dann schlechtes Clock Management und mangelndes Regelverständnis dazu, dass die Texans keine realistische Chance zum Ausgleich hatten. Mit 1:56 auf der Uhr lief Stevenson zum TD für New England, der durch eine Illegal Shift Strafe ungültig wurde. Culley hätte hier die Strafe ablehnen und die Patriots scoren lassen sollen, um genügend Zeit für einen letzten Drive zu haben. Stattdessen konnten die Pats die Uhr bis auf 15 Sekunden herunterspielen, bevor sie das Field Goal zum 25:22 Endstand kickten. 

Was hat besonders gefallen

Da sind natürlich die überraschend gute Performance von Mills und der über weite Strecken innovative Gameplan in der Offense. Vor allem haben mir aber die aggressiven Coaching Entscheidungen in der ersten Halbzeit gefallen. Man ging für mehrere 4th Downs und wurde damit jeweils durch Punkte belohnt. Aber leider…

Was sollte noch besser werden

…kosteten die Coaching Entscheidungen gegen Ende des Spiels den Texans den Sieg. Der Nicht-Fake-Punt war mit einer 13-Punkte-Führung im Rücken völlig unnötig und hat den Patriots eine gute Field Position ermöglicht. Und beim letzten Drive hatte man irgendwie das Gefühl, als wenn der Coaching Staff das Spiel gar nicht gewinnen wollte, denn anders lassen sich die Entscheidungen im zweiten Durchgang einfach nicht erklären.

Außerdem darf die Performance des Kickers hier nicht unerwähnt bleiben. Auch, wenn Fairbairn gerade von einer Verletzung zurückkam, sind ein zugegeben recht langer Field Goal Miss, 2 verschossene Extrapunkte und ein Kickoff out of bounce einfach inakzeptabel. 

Ausblick

Am Sonntag geht es nach Indy zum nächsten Divisionsduell. Der schlechte Record der Colts kommt bei dem harten Auftaktprogramm nicht unbedingt unerwartet, die Probleme in der OLine und Defense dagegen schon. Vermutlich hofft man, sich gegen uns wieder neues Selbstvertrauen zu holen.

Key Matchups

Die Texans müssen gegen die nominell stark besetzte Front Seven der Colts eine gute Protection schaffen. Die Offensive Line hatte gegen die Patriots eines ihrer besseren Spiele in dieser Saison, trotz des zwischenzeitlichen Ausfalls von Tunsil. Dieser wird jetzt mehrere Wochen fehlen und zumindest gegen Indy durch Geron Christian ersetzt. Interessanterweise tut sich die Colts Defense in diesem Jahr extrem schwer, Pressure zu generieren. Laut pro-football-reference liegen die Colts auf Platz 32 im Ligavergleich sogar noch hinter uns. 

Das Matchup, vor dem ich am meisten Angst habe, ist TY Hilton gegen unsere Secondary. Gerade erst wieder ins Training eingestiegen, könnte er am Sonntag direkt sein ersten Spiel machen. Hilton hat gegen uns seit jeher seine besten Leistungen gezeigt. Das schreit doch förmlich nach 200 Yards und 2 TDs. 

Historisch gesehen sind die Colts unser Angstgegner. Insbesondere im Lucas-Oil-Stadium gab es für uns bisher (nur 3 Siege aus 19 Spielen), deshalb tippe ich auf eine knappe Niederlage für uns. Wenn Mills aber an seine Leistung gegen die Patriots anknüpfen kann, haben die Texans eine realistische Chance auf einen Sieg. Zudem könnte es auch durchaus sein, dass Tyrod Taylor wieder zurückkommt, was dieses Duell nochmal offener gestalten könnte.

Go, Texans! Horns Up!

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