Nie wieder darf es den Chiefs passieren, dass die Passing-Offense um QB Patrick Mahomes im Keim erstickt wird, weil die gegnerischen Passrusher aus allen Ecken und Enden die Pocket zerbröseln.
Nie wieder darf Mahomes eine 55% Pressure-Rate wie in der Super Bowl sehen.
GM Brett Veach hat gemessen an diesem Ziel die Vorgaben übererfüllt.
Offense
Die Chiefs-Offense 2020 war die drittbeste nach EPA/Play, obwohl sie phasenweise mehrere Wochen lang wie im Halbschlaf vor sich hindöste. Als es kritisch wurde, schaltete sie für ein paar Drives ein paar Gänge hoch, um ein Spiel knapp zu gewinnen. Dass sie ihr Potenzial jemals voll entfaltet hätte, hatte man nie den Eindruck. Und dann kollabierte just in der Super Bowl mit zahlreichen Verletzungen in der Offense Line alles.
Offensive Line
Die O-Line der Chiefs könnte zur neuen Saison bis zu fünf neue Starter sehen. Das langjährige Offensive-Tackle-Pärchen Fisher/Schwartz wurde im Nachgang an die Saison gefeuert. Dafür wurde LT Orlando Brown für das Äquivalent eines späten 1st Rounders aus Baltimore geholt. Das Front Office stattete Brown gleich mal mit einem langfristigen Vertrag aus.
LG Joe Thuney wurde als Free Agent für rekordverdächtige 16 Mio/Saison verpflichtet.
Im Draft zog Veach mit Center Creed Humphrey (2te Runde) und OT/OT Trey Smith (6te Runde) gleich zwei interessante Prospects, und dann holte er noch Backup-Center Austin Blythe von den Rams und OG Kyle Long aus dem Ruhestand.
Weil auch „the doctah“ OG Laurent Duvernay-Tardif nach seinem abgeleisteten Eid des Hippokrates und der 2020er-Midrounder OT Lucas Njang vom Covid-Opt-Out zurückkehren, gibt es plötzlich sogar so etwas wie „Tiefe“ in der Line.
Gerade Njang und Smith sollen im Training super ausgesehen haben. Ein mögliches Starting-Lineup könnte demnach so aussehen:
- LT Orlando Brown
- LG Joe Thuney
- C Creed Humphrey / Austin Blythe
- RG Trey Smith / Laurent Duvernay-Tardif
- RT Lucas Njang / Mike Remmers
Qualitativ liest sich das nicht schlecht – vor allem in der Tiefe. Aber ob das so viel besser ist das der erste Anzug der letzten Jahre? 2020 waren die Chiefs immerhin die #6 nach Pass-Block-Win-Rate, obwohl RT Schwartz die meiste Spielzeit verpasste.
Eine komplett rundumerneuerte Line braucht für gewöhnlich Eingewöhnungszeit. Es ist denkbar, dass drei Frischlinge (zwei Rookies plus Njang) Starter-Jobs übernehmen. Und wie dominant Brown wirklich ist, müssen wir auch abwarten: In Baltimore spielte er Right Tackle in einer extrem lauflastigen Offense. Jetzt wird er Left Tackle in einer extrem passlastigen Offense.
Ich beäuge die Chiefs-Personalpolitik grundsätzlich etwas skeptisch, weil es dank Salary-Cap und Draftpicks bei jedem Move „Opportunitätskosten“ gibt. Aber immerhin hat man genug Tiefe um so schnell nicht noch einmal in ein „Tampa-Bay-Fiasko“ zu rennen.
Quarterback
Keine Umschweife: Mahomes ist der beste QB der NFL. Mahomes war trotz Aaron Rodgers‘ starker Saison mein klarer Favorit auf den NFL MVP. Ich habe schon im Winter detailliert darauf geblickt, wie weit er sogar aus der Quarterback-Elite heraussticht.
Er ist ganz einfach nicht zu verteidigen. Selbst wenn Defenses alles auf die Verteidigung des Passspiels ausrichten und so viele Leute wie gegen keinen anderen QB als Rivers aus der Box in die Deckung zurückziehen, verliert Mahomes nichts von seiner Effizienz und bleibt der effizienteste QB in der NFL:
Der “Floor” dieser Offense ist dank Mahomes also automatisch hoch. Sehr hoch sogar. Die entscheidende Frage ist allerdings: Wie hoch ist das “Ceiling”?
Skill Player
2020 krankten die Chiefs hie und da am Fehlen einer dritten Waffe. TE Travis Kelce und WR Tyreek Hill sind ein fantastisches Duo, doch immer, wenn Defenses Mittel und Wege fanden um beide zugleich zu doppeln, krankte die Offense. Es gab mit einem abgehalfterten Sammy Watkins einfach niemanden, der die entstandenen Lücken für sich ausnutzen konnte.
Man erinnerte sich oft an den völlig verschwendeten 1st Round-Pick des Drafts 2020 (Clyde Edwards-Helaire: Reizender double-threat Back, aber eben kein Receiver).
Wegen der schon oben kritisch kommentierten Personalpolitik in der Offensive Line blieb den Chiefs kein Budget mehr um diesen vakanten Posten der „Nummer 3 Waffe“ mit Verve zu adressieren (und man hatte etwas Pech: Juju Smith-Schuster wollte aus nostalgischen Gründen nicht so wirklich; er unterschrieb für weniger Geld noch einmal in Pittsburgh).
Ganz gelutscht ist der Drops freilich noch nicht, denn es gibt ein paar mögliche Optionen:
- Mecole Hardman: Der 2nd Rounder 2019 ist ein extrem schneller, trickreicher Returner. Er ist eine coole Waffe für Sweeps und Plays aus dem Slot, war als Route-Runner aber bis jetzt nicht reif genug um konstant an der Seitenlinie seine Snaps zu gewinnen.
- Demarcus Robinson: Qua Design und Passlastigkeit sah Robinson in 1373 Pass-Snaps ca. 150 Targets in den letzten drei Jahren, verwertete diese aber zu weniger als einem Yard/Route (nur 1290 Yards insgesamt). Das ist einfach zu wenig.
- Byron Pringle: War 2020 auch nicht so der Renner. Hatte auch weniger als ein Yard pro Route.
- CEH: Ich hab geschrieben “Waffe”… Okay, sind wir fair: Edwards-Helaire hatte 54 Targets und ist eine nette Option für Andy Reids gefürchtetes Screen-Game, aber CEH hat einen aDOT von 1.1 Yards. Wir suchen aber einen Receiver, der außen 1-vs-1 gewinnen kann.
- Cornell Powell: In der 5ten Runde gedraftet. Powell ist mit seinem bulligen Körperbau durchaus ein interessanter Prospect. Er steht für Physis mehr als für Speed – ein Skill-Set, das den Chiefs bislang fehlte.
Offensichtliche Lösung gibt es also nicht.
Aber vielleicht geht die Lösung ja auch etwas anders. Die Chiefs haben in der 5ten Runde noch einen zweiten Pick gemacht: TE Noah Gray. Wenn Gray sich als besser denn “Belldozer” Blake Bell erweist, könnte das für eine Rückkehr zu mehr 12-Personnel sprechen, und damit mehr Potenzial für Big-Passing-Plays gegen vollere Boxen der Defense.
Zumal es mit Blick auf die neuformierte O-Line noch ein weiteres Potenzial im Scheming gibt: Power-Runs aus Run/Pass Options (RPO). Kein Team in der NFL hat besseres Screen-Game als die Chiefs, und kein Team spielt mehr RPOs (20% der Snaps). Kann Andy Reid daraus aufbauend nicht bloß Inside/Outside-Zone, sondern auch mehr Power-Runs laufen, wäre das ein weiterer Kniff mit Potenzial für explosive Konter im Passing-Game.
Aber das ist noch viel Spekulation.
Coaching
Soweit zu den Möglichkeiten für schematische Weiterentwicklung. Andy Reid ist der Mann hinter der Offense, und weil die NFL mit ihrer voreingenommenen Einstellungspolitik Reid ein weiteres Jahr OffCoord Eric Bienemy vergönnt, wird sich erstmal nicht viel dran ändern, dass die Chiefs eine der am besten gecoachten Offenses der Liga hat (u.a. auch sehr clever im Play-Calling z.B. mit der niedrigsten Run-Rate in 2nd & long Situationen).
Defense
In der Defense sieht das ein bisschen schwächer aus. Schon letztes Jahr war sie in der unteren Hälfte des Plateaus zu finden (#19 nach EPA/Play). Das lag allerdings weniger am Coaching, dafür mehr am vorhandenen Spielerpersonal.
Coaching
DefCoord Steve Spagnuolo gilt als einer der Coaches, die viel aus dem vorhandenen Spielermaterial herausholen. Letztes Jahr implementierte er neben hohen Raten an Manndeckung auch eine hohe Blitz-Rate (35% der Snaps wurden geblitzt, fünfthöchste Quote der NFL), darunter mit die meisten Blitzes von Defensive Backs.
Es ist eine Defense, die im Wissen um die eigene Power-Offense auf Run-Defense pfeift (niemand versucht Rückstände mit Laufspiel aufzuholen). Entsprechend spielten nur Packers, Panthers und Patriots häufiger mit sechs oder mehr Defensive Backs („Dime“ Formation) auf dem Feld. Gegen den Pass braucht es Speed, und Spagnuolo brachte Speed.
Der sechste DB war häufig ein Safety zur Absicherung der Spielfeldmitte. Damit zwingt Spagnuolo die gegnerischen QBs, sie mit schwierigeren Würfen zu den Seitenlinien zu schlagen.
Secondary
Eine überragend besetzte Secondary haben die Chiefs nicht, aber es gibt relativ passable Tiefe. Star ist natürlich Safety Tyrann Mathieu, der so ziemlich alles macht, von Deckung über Run-Defense über Blitzing. Doch auch L’Jarius Snead, letztes Jahr in der vierten Runde gedraftet, hatte einen verblüffend guten Einstand in der NFL. Snead agierte als eine Art Slot-Corner/Safety Hybrid und war einer der besten Defense-Rookies des Jahres.
Die Safetys dahinter sind Juan Thornhill und Daniel Sorensen. Ersterer galt als Rookie vor zwei Jahren als Offenbarung ähnlich wie Snead, doch nach seiner schweren Verletzung spielte er ein harziges Jahr 2020. Sorensen ist kein Mann für die unspektakulären Aufgaben. Er wird vom Public aufgrund einiger „Clutch“ Big Plays gern etwas überschätzt.
Auf Cornerback liegen die Hoffnungen auf zwei gebusteten Ex-1st-Roundern. Der eine ist Mike Hughes, der von den Vikings kommt. Der andere ist Deandre Baker, der nach einer irren Story um einen bewaffneten Überfall wieder einsatzberechtigt ist. Baker wurde bei den Giants schnell entlassen. Er soll im Trainingslager bei den Chiefs super ausgesehen haben. Setzt er sich als CB1 durch, wäre das ein immenser Gewinn für einen Depth-Chart, bei dem ansonsten Leute wie Charvarious Ward oder Rashad Fenton zu viele Snaps am Feld stehen.
Front
Die Chiefs-Front hat einen superben Passrusher auf Defensive Tackle (Chris Jones), einen massiv überbezahlten mittelmäßigen Passrusher, der gleichzeitig horrend in Run-Defense ist (Frank Clark) und ansonsten viele „Bodys“.
Run-Defense ist nicht so das Ding der Chiefs – aber das war in den letzten Jahren egal: Mit der #31 Run Defense in 2019 und #26 Run-Defense in 2020 gewann man einen Superbowl und verlor einen zweiten.
Die Hoffnungsträger vorne sind DT Derrick Nnandi und die jungen Linebacker Willie Gay (2nd Rounder 2020) und Nick Bolton (2nd Rounder 2021). Es sind zugegeben etwas leise Hoffnungen, aber in einer Defense, die sich so sehr auf die Passverteidigung fokussiert und viel Druck mit Blitzes kreiert, heißt es vorne einfach „überleben“.
Ausblick
Die Chiefs sind neben Tampa Bay der größte Superbowl-Favorit – und dank der Präsenz von Patrick Mahomes ist das eine berechtigte Einschätzung. Dank Mahomes und seiner Armada allein werden die Chiefs die allermeisten Teams in der AFC schlagen, aber es gibt berechtigte Zweifel an einem Durchmarsch wie in den letzten Jahren.
Einmal ist die Defense nicht besonders gut, obwohl sie schon 2020 die gesündeste der NFL war. Die strategische Herangehensweise der Coaches ist die richtige, aber wenn sich kein Cornerback als echte #1 aufdrängt, könnte zu viel an der Offense hängen.
Und zum zweiten ist die Offense die potenziell schwächste in der „Ära Mahomes“. Dass man sich beim Thema der dritten Waffe auf Late-Round-Rookies oder den Zufall verlässt, will nicht so recht in meinen Kopf. O-Line und Laufspiel sind schön und gut. Aber mit Mahomes in der Shotgun sollte man sich auf Effizienzmaximierung der Passing-Offense konzentrieren.
Freilich ist auch denkbar, dass Mahomes hinter der neuen O-Line und motiviert vom Superbowl-Fiasko mit einer epischen Saison die NFL in Schutt und Asche spielt. In so einem Fall führen nur Verletzungen oder extremes Pech am dritten Titel der Chiefs vorbei. Aber wenn die Offense einen Zacken nachlässt, könnte es bei der Leistungsdichte schon in der AFC spannend werden.
[…] Preseason Superbowl-Favorit – aber ich merkte an mehreren Stellen die möglichen Probleme an. Meine ganze Preseason-Analyse drehte sich um die Schlechtigkeit des Teambuildings von GM Brett Veach in den letzten […]
[…] ist. Die schon lange vorhandenen Probleme der Chiefs, die wir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder diskutiert haben, sind in diesem Duell mit dem momentan vermutlich solidesten AFC-Team ganz einfach sehr fokussiert […]
Super Artikel! In vielen Einzelpunkten stimme ich zu, aber m. E. sind die Chiefs im Ergebnis deutlich besser:
Der Vertrag für LG Joe Thuney (80 Mio./5 Jahre) irritiert auch mich, aber das ist in erster Linie ein Salary-Cap-Problem für die nächsten Jahre. Kurzfristig sorgt es erst einmal dafür, dass die Chiefs besser werden.
Die O-Line ist vor allem in der Breite verbessert und dürfte den Chiefs zudem ein besseres Laufspiel verpassen. LT Brown ist immerhin zweimaliger Probowler. LG Thuney ist einer der besten Guards der NFL. Die drei “Frischlinge” starten nicht mangels Alternativen, sondern weil sie gute Alternativen ausgestochen haben. Blythe war im Vorjahr der #13-Center der NFL (PFF), aber Humphrey hat sich durchgesetzt. Konkurrenten für RG Smith waren der bisherige Starter Wylie, der vorherige Starter LDT und Neuverpflichtung Long (aktuell auf PUP). Niang hat sich gegen Remmers durchgesetzt, der in 7 Jahren (bis 2019) durchgängig Starter bei diversen Teams und im Vorjahr der überzeugende Top-Backup der Chiefs war.
Es fehlt ein echter #2-WR – aber das war auch in der Vorsaison überwiegend so. Watkins ist nicht “abgehalftert”, sondern zu oft verletzt und hat 2020 nur fünfmal gespielt. Im Gegenzug dürfte die Produktion auf RB und Backup-TE besser werden: Edwards-Helaire profitiert von seiner ersten echten Off-/Preseason. McKinnon ist ein guter Passempfänger. In 2020 waren die Chiefs mit ihren Backup-TEs ersichtlich unzufrieden (18 % 12 Personnel gegenüber jeweils 28 % in 2018/2019; über 92 % 5er-Protection im Superbowl trotz zweier Backup-OTs) und haben sich mit Bell und Fortson verbessert, selbst wenn Rookie Gray nicht einschlagen sollte.
Das alles (O-Line, RB, Backup-TEs) sollte (neben der Regression zum Mittelwert) dazu führen, dass die im Vorjahr relativ enttäuschende Red Zone Offense aus zumindest vergleichbar vielen Yards nun wieder deutlich mehr Punkte produziert.
Die Defense ist mindestens etwas besser und hat riesiges Potential:
Der Einschätzung zu den Safeties stimme ich weitgehend zu. Allerdings ist Sorenson bei den Coaches wesentlich beliebter als bei den Fans, für die er öfter mal den Sündenbock darstellt.
Den Chiefs fehlt vielleicht ein überragender Top-CB, aber welches Team hat derartige Qualität in der Breite zu bieten? Ward spielt seit Jahren auf Starter-Niveau. Sneed (nicht: Snead) war 2020 der Top-Rookie und wäre bei einem Redraft wohl in den Top 10 gepickt worden, wobei er vor seiner Verletzung als Outside Corner und danach als Slot Corner gespielt hat. Fenton hat auch seit 2019 Starter-Niveau und kann ebenfalls beides spielen. Hinzu kommen noch zwei Super-Talente, die verletzungsbedingt (Hughes) bzw. aus skurrilen Gründen (Baker) noch nicht den Durchbruch geschafft haben.
Bei den LB hat Hitchens nicht die Erwartungen erfüllt, produziert individuell nur mittelmäßige Zahlen und ist nach der Saison ein cut-Kandidat. Aber er wird Jahr für Jahr besser und hilft dem Team durch exzellente pre-snap-reads. Gay ist ein Mega-Talent, das “nur” aufgrund von “Character Concerns” 2020 in die zweite Draftrunde gefallen ist. Für die relativ komplizierte Spagnuolo-Defense hat ihm im Vorjahr die Off-/Preseason gefehlt, aber er ist ein Kandidat für den großen Durchbruch, wenn ihn nicht seine Zehenverletzung daran hindert. Rookie Bolton hat nur “normales Zweitrundentalent”, macht aber aufgrund seiner Spielintelligenz bislang einen guten Eindruck.
Die D-Line dürfte mindestens leicht verbessert sein (DT Jarran Reed anstelle von DE Tanoh Kpassagnon), könnte aber im Idealfall sogar einen großen Schritt nach vorne machen. Bislang kam der Passrush fast nur von Jones (bislang DT, nun wohl zumindest hauptsächlich DE). Reed bringt inside passrush mit. Clark hatte seine beste Zeit neben Reed bei den Seahawks. DT Wharton hatte ungedraftet eine tolle Rookie-Saison und schon altersbedingt natürliches Steigerungspotential. DT Saunders war ursprünglich als Talent “raw”, ist ein physischer Freak und wurde im Vorjahr von einem ausgekugelten Ellenbogen eingebremst. DE Okafor lasse ich als “body” gelten, mit Abstrichen auch DE Danna, wobei er als letztjähriger Rookie ebenfalls natürliches Steigerungspotential hat. Insgesamt konnten sich gegnerische O-Lines bislang weitgehend auf Jones als mit Abstand besten D-Liner konzentrieren. Das könnte sich im Sinne einer Kettenreaktion leicht ändern, wenn er Unterstützung bekommt. Kandidaten dafür (allen voran Reed) gibt es genug.
Fazit: Offense und Defense sind (vorbehaltlich gravierender Verletzungsprobleme) jeweils mindestens leicht verbessert, möglicherweise die Defense weit mehr als das. Die Offense sollte bei vergleichbaren yards infolge verbesserter Red Zone Offense wieder deutlich mehr Punkte produzieren.
Die Chiefs haben einen Mega-Kader, nach Ansicht mancher Analysten sogar den breitesten Kader der gesamten NFL. Jenseits der teuren Top-Stars mögen es
(noch) nicht immer die großen Namen sein, aber gerade in diesem Bereich wird die Qualität unterschätzt.
Wenn man etwas kritisieren will, dann ist es m. E. eher der Umgang mit der Salary Cap. Man hat zum zweiten Mal in Folge durch Vertrags-Umstrukturierungen (Mahomes, Kelce, Jones) viel Cap-Space aus der Zukunft genutzt. Selbst wenn man nach der Saison Clark und Hitchens entlässt, werden die drei genannten und Orlando Brown sehr viel teurer. Zudem läuft der Vertrag von Mathieu aus, der von Hill ein Jahr später. Wie das funktionieren soll, ist mir ein Rätsel. Aber für 2021 sind die Chiefs exzellent aufgestellt.
[…] Ich verweise hiermit auf den gestern Abend erschienenen Artikel. […]